"Rede – z.B. wenn du wütend bis - mit deinem Kind, wie du mit deiner besten Freundin oder einem Erwachsenen reden würdest."
Was
Kinder manchmal hören und einstecken müssen, ist würdelos. Nur weil sie
später in das Leben getreten sind, heisst das nicht, dass wir sie für
doof verkaufen können oder sie nicht ernst nehmen müssen.
Mit niemandem reden wir so wie mit unseren Liebsten. Und meistens tut es uns ja dann doch leid .
Vielleicht
kann dir dieser Wochenfokus helfen, so mit dem Kind zu sprechen, dass
du dich auch „danach“ wohl fühlst? Probiers aus.
Über eine Rückmeldung, ob, wie und bei welcher Situation dir dieser Wochenfokus dient, freue ich mich sehr!
"Erwartungen
sind an sich harmlos, wir dürfen Erwartungen an andere haben.
Problematisch wird es erst, wenn wir glauben, die anderen müssten sie
erfüllen."
Was willst du
dein Kind in der jetzigen Situation lehren? Dass der Stärkere die Macht hat und
gewinnt? Oder Souveränität und Grösse, Grosszügigkeit und lösungsorientiertes
Verhalten?
Es ist einer der vielen Irrtümer zu glauben, dass
wir dem Kind etwas Kluges zeigen, wenn wir es unterdrücken oder unsere Macht
ausspielen.
Kinder lernen hauptsächlich über Vorbilder. Mich
selbst als Vorbild überdenken finde ich viel einfacher als jemanden ändern zu
wollen.
Mit anderen Worten:
Zeige dem Kind über dein Verhalten,
was dir gut tut und welche Werte du wahrhaftig lebst und nicht nur predigst.
Lebe deine Werte vor.
Ich habe schon von Absurditäten gehört wie diese:
Es wird ein Kind geschlagen, weil es jemanden geschlagen hat. Spürst du, was
ich meine?
Mir war es immer sehr wohl, wenn es mir gelang, völlig unkonventionell
auf meine Kinder zu reagieren. Vor allem, wenn ich das Gefühl hatte, dass in
der Umgebung die Erwartung in der Luft klebt, dass ich jetzt schimpfen werde
oder sogar die Hand ausrutschen lassen werde. In solchen Situation habe ich
mich lieber ganz dem Kind zugewendet und mit aktivem Zuhören eine Verbindung zu
ihm geschaffen. Und mit direktem Augenkontakt, der sagte: «Wir schaffen das."
Danke, dass du dich von diesem
Wochenfokus begleiten lässt!
«Frage dich immer wieder: Was ist das Schlimmste, was passieren kann?»
Manchmal handeln wir aus unterbewussten Programmen, die uns irgendeine Zukunftsangst einjagen wollen.
Z.B.
«Wenn er jetzt schon nicht gute Noten hat, wird er es nie zu etwas
bringen». Oder «Wenn sie sich so anzieht, gerät sie auf die schiefe
Bahn.»
Es ist erstaunlich, welche abstrusen Ängste uns da steuern
können…Wir verhalten uns dann so, als würde dieses befürchtete Ereignis
eintreffen, wenn wir nicht JETZT dagegen steuern.
Für das
betroffene Kind (oder sonst einen Menschen) ist es verwirrend und nicht
verständlich, warum es in diesem Moment nicht darf, was es vor hatte.
Unser «Furcht-Nein» ist so diffus, so leer, so verwirrend für das Kind.
Es wird dann mit grosser Wahrscheinlichkeit mit Widerstand reagieren. Es
liegt spürbar in der Luft, dass unsere Reaktion nichts mit dem Kind zu
tun haben kann.
Wenn du den Gedanken «Was ist das Schlimmste, was passieren kann?» einmal wirklich zu Ende denkst, wirst du diese Gedanken finden. Und darüber hinaus gehen und am Schluss entdecken, dass NICHTS wirklich so schlimm sein kann, dass du es nicht aushalten könntest.
Mit
«zu Ende denken» meine ich das Gedankenspiel, dass du dich bei jeder
Antwort wieder aufs Neue fragst, was das Schlimmste ist, was passieren
könnte.
Alles klar?
Eine schöne Ent-deckungsreise (ent- und aufdecken, welch Gedanken da noch herumgeistern….) wünsche ich dir von Herzen,
"Sich voller Vertrauen im
Lebensfluss treiben zu lassen, ist spannend, abwechslungsreich, mitunter auch
sehr lustig, und: Es braucht viel weniger Energie als der aussichtslose Kampf
gegen die Lebensströme."
Manchmal
kämpfen wir, wollen verändern und wundern uns, warum wir so müde sind.
Kämpfen
gegen etwas oder Widerstände gegen etwas rauben S O V I E L Kraft, die dann im
Alltag fehlt.
Wir möchten
das Leben und die Menschen im Umfeld "im Griff" haben und bestimmen
können, was sie tun oder nicht tun sollen. Oder wie sie zu sein haben und wie
nicht.
Manchmal
beissen wir uns richtig in Kleinigkeiten fest und verlieren den Blick für das
GrosseGanze.
Dabei würde
es viel einfacher gehen: Loslassen und sich treiben lassen, wundrig und
neugierig, was wohl als nächstes kommen mag.
Versuche
einmal in die Beobachterposition zu gehen. Von dort aus zu realisieren, dass du
deinen Kindern eigentlich nur zur Verfügung stehen musst und sie bei Bedarf
unterstützen kannst. Aber du musst/kannst nicht ihr Leben leben!
Was für eine Erleichterung!
Du kannst
dich also deinem Leben zuwenden und dein Leben leben. So seid ihr verschiedene
Menschen, die auf verschiedenen Wegen unterwegs sind, die einen schon etwas
länger im Leben, die anderen kürzer. Die Wege laufen ein schönes Stück nebeneinander.
Und doch bleibt jeder auf seinem Weg unterwegs.
So bleibt
mehr Energie, mehr Kraft - und zwar für jeden!
Manchmal
unterstützen wir das Kind, oder trösten es, weil wir es «gut meinen». Wenn du wahrnimmst,
dass du es «gut meinst» mit deinen Handlungen, dann schaue bitte ganz ehrlich –
und in aller Liebe und Freundschaft – mit wem du es in diesem Augenblick
wirklich gut meinst. Könnte es sein, dass du diese Person bist, mit der du es –
ganz tief innen – gut meinst?
Verurteile dich nicht deswegen. Nimm es einfach wahr und werde so immer
ehrlicher mit dir selber und auch wahrhaftiger. Dann wirst du es immer weniger
brauchen, auf diese Art etwas für dich zu erreichen.
Was das
sein kann? Vielleicht ist es schmerzhaft für dich, deine Kinder leiden zu
sehen. Oder du bist ungeduldig, wenn sie dir nicht sagen wollen, was sie
beschäftigt. Solche alltäglichen Dinge.
Wenn du
erkennst, dass du das Leiden deiner Kinder wegmachen möchtest, damit es dir gut
geht, dann richte den Fokus auf dich. Was brauchst du jetzt, was DU dir geben kannst? Vielleicht
musst du mit einer erwachsenen Person/Freundin darüber reden können?
Vielleicht
kann dir dieses "Mantra" helfen: Wenn ich auch nur einen minimen
Funken Mitleid mit meinen Kindern spüre, denke ich folgende 2 Sätze:
"ICH TRAUE DIR ZU, DASS DU
ALLES BEI UND IN DIR HAST, WAS DU IN DEINEM LEBEN BRAUCHST. UND ICH TRAUE MIR
DEINE GEFÜHLE ZU."
So kann ich
mich wieder in meinen inneren Garten nehmen und von dort aus kraftvoll zur
Verfügung stehen. Aber erst dann, wenn es auch gewünscht wird.
„Frage dein Kind wieder einmal, an was es merkt,
dass du es liebst.“
Wir gehen davon aus, dass unsere Liebsten schon
wissen, dass wir sie lieben. Doch sehen wir in die Köpfe und Herzen von ihnen?
Eben nicht.
Beide Seiten reagieren mit Interpretationen auf
alles, was sie/wir erleben.
So kann z.B. aus einem unterlassenen Kompliment,
einem "falschen" Blick zur falschen Zeit usw. plötzlich der Gedanken
"Mom liebt mich nicht" keimen.
Jeder nimmt Liebe anders wahr.
Lass uns nicht dem
Irrtum erliegen, dass unsere Kinder und Partner wissen, dass wir sie lieben.
Erkundige dich von Zeit zu Zeit, an was an sie deine Liebe wirklich wahrnehmen
und erkennen können.
Falls die Chemie grad nicht so toll wäre für solche
Gespräche, kannst du ja ein kleines Geschenk und einen "Liebesbrief"
aufs Kopfkissen legen...
Liebe will genährt und gepflegt sein.
Und wie
schön, dass die Liebe ja in dir drin ist, wenn du liebst. "Ich liebe
dich" heisst ja auch, "Ich fühle das Gefühl der Liebe in mir".
Mit "Lieben" kannst du also nichts
verlieren. Ausser, du würdest Liebe falsch verstehen und sie als Währung
benützen. Doch dazu ein anderes Mal.
Ich wünsche dir eine ganz liebevolle Woche mit
deiner Familie, am meisten aber mit dir selbst!
“Wenn es dir gut geht, geht es dem ganzen System gut.”
Bitte
nimm dich und deine Bedürfnisse diese Woche besonders ernst. Sieh es
als gute Investition an, wenn du etwas machst, das dir gut tut.
Gerade
Mütter sind manchmal etwas anfällig dafür, sich aus den Augen zu
verlieren. Dabei ist niemandem gedient, wenn Mama ausgelaugt oder
unzufrieden ist. Nach meinem Empfinden sind meist Mütter die emotionalen
Säulen im Familien-Mobilée. Wenn sie wanken, wankt das ganze
Familiensystem.
Also: Was tut dir so richtig gut? Was stärkt
dich? Was hilft dir, im Gleichgewicht zu sein? Wie kannst du dich gut
erholen? Was macht dir so richtig, richtig Spass?
Du bist dein bestes Pferd im Stall! Also, schau gut zu dir. _________________________________________________________________________________________________________________________
Wochenfokus Woche 34
"Höre deinem Kind, deinen Kindern, ganz gut und präsent zu."
Lege deinen Fokus in dieser Woche aufs Zuhören. Versuche, weniger zu sagen und einfach viel mehr zu hören.
Wenn Kindern der Eindruck vermittelt wird, dass sie
authentisch sein dürfen, finden sie oft selber eine Lösung für ihr Problem und
schliessen mit der Realität Frieden. Wenn die Gefühle von Kindern dagegen negiert
und abgelehnt werden, sind sie oft nicht in der Lage, ihre Probleme zu lösen.
Frage dich bei ungewohnten Schwierigkeiten oder Spannungen:Befindet sich jemand von uns in einem Übergang?
Manchmal
scheint wie ein Spuk über einem Familienmitglied zu liegen. Sie/er ist
schlecht gelaunt, aggressiv, verschlossen, traurig, durch den Wind,
einfach anders als wir es von ihr/ihm kennen.
Übergänge sind wahrlich magische Zeiten!
Bitte frage dich dann, ob sie/er sich vielleicht in einem Übergang befindet?
“Übergang = Es ist nicht mehr so, wie es war und ist noch nicht, wie es sein wird.”
Das
kann sein: “Persönlichkeitswechsel” z.B. von Kind zu Jugendlichem, von
Kleinkind zu KindergärtnerIn, von SchülerIn zu StudentIn oder Azubi.
Oder jetzt: Schulwechsel, Klassenwechsel, Wohnortwechsel... es gibt SO
VIELE ÜBERGÄNGE im Leben. Und jeder kann uns vorübergehend verunsichern,
irritieren, uns den vertrauten Boden nehmen.
Auch im
Erwachsenenleben gibt es grosse Übergänge: von Frau zu Mutter, von Mann
zu Vater; Stellenwechsel, Berufswechsel, neue Ausbildungen usw.
Wenn
du gerade in den nächsten Wochen so eine magische Zeit, eine Spannung
in der Luft feststellst, dann bitte ich dich, Ausschau zu halten, ob ein
Wechsel ansteht. Gerade jetzt in der Sommerferienzeit ist eine
“Zwischenzeit” für viele junge Menschen. Nach dem Sommer ist im Leben
eines Schulkindes immer etwas anders als vorher.
Was tun?
Nach meiner Erfahrung ist das Zaubermittel in einer magischen Zwischenzeit ausschliesslich: GEDULD UND AUSHALTEN. Kein Aktivismus, kein Bilanzziehen über alle bisherigen “Erziehungsfehler” :-), keine Veränderung, keine Lösungsvorschläge.
Nur: Begleiten,
Rückenstärken, die Haltung “Ich glaube an dich” stärken, immer wieder
gut durchatmen, Wissen dass der Spuk schon bald vorbei sein kann,
VERTRAUEN.
Wie kannst du die Haltung “Ich glaube an dich”
stärken, wenn alles drunter und drüber geht? In dem du dir innerlich
immer wieder den Satz sagst: “Ich traue dir zu, dass du mit.... fertig wirst und alles in dir trägst, was du für dein Leben brauchst. Und ich traue MIR DEINE Gefühle zu.”
Sage
diesen Satz bei Bedarf und fühle ihn.Falls das Kind dann wieder längere
Zeit im neuen Ort/Lebenskontext angekommen ist und die Schwierigkeiten
nicht nachlassen, kannst du dann immer noch aktiv werden.
Ich
wünsche euch allen, dass ihr die riesige Quelle an Geduld in euch
entdeckt, ganz viel Vertrauen und gute letzte Sommerferienwochen,
"Orientiere dich nach dem stimmigen Gefühl, nicht nach dem, was weh tut."
Achte
diese Woche gut auf dein Gefühl: Welche Reaktionen von dir fühlen sich
auch nach ein paar Tagen gut an? Bei welchen tut die Erinnerung weh?
Oder bei welchen denkst du im Nachhinein, dass du auch anders hättest
reagieren können?Meine Erfahrung ist, dass sich Reaktionen, die von
meinem Herzen her kamen, sich auch im Nachhinein gut angefühlt hatten.
Wie unkonventioneller, desto stimmiger.
Reagierte ich nach meinem
Kopf (das waren konditionierte “Aufträge” wie z.B. “Das darf man nicht
machen” usw.) kam ein schales Gefühl dazu, manchmal auch ein
schmerzhaftes. Reue zum Beispiel. Oder die Scham, dass ich mein Kind
verraten hatte.
"Orientiere dich nach dem stimmigen Gefühl, nicht nach dem, was weh tut."
Achte
diese Woche gut auf dein Gefühl: Welche Reaktionen von dir fühlen sich
auch nach ein paar Tagen gut an? Bei welchen tut die Erinnerung weh?
Oder bei welchen denkst du im Nachhinein, dass du auch anders hättest
reagieren können?Meine Erfahrung ist, dass sich Reaktionen, die von
meinem Herzen her kamen, sich auch im Nachhinein gut angefühlt hatten.
Wie unkonventioneller, desto stimmiger.
Reagierte ich nach meinem
Kopf (das waren konditionierte “Aufträge” wie z.B. “Das darf man nicht
machen” usw.) kam ein schales Gefühl dazu, manchmal auch ein
schmerzhaftes. Reue zum Beispiel. Oder die Scham, dass ich mein Kind
verraten hatte.
Ein "Nein" ist ein "Ja" zu etwas anderem. (Inbal Kasthan).
Gelingt
es dir, das "JA" hinter dem "NEIN" deiner Kinder zu finden? Und findest
du auch bei dir "JA's" hinter deinen "NEIN's"?
Es ist so viel einfacher
zu spüren, was wir NICHT wollen als das, was wir wirklich wollen.Ich glaube, das ist auch so etwas, was zum Lebensweg gehört. Immer und immer
herauszufinden, was wir wollen und was stimmig für uns ist. Und zwar
JETZT. Und alles ändert sich wieder und wieder. Und so lernen wir uns
auf unserer Reise immer besser kennen.Auch ein "Nein" oder "Ja" von
deinem Kind gilt für den Moment. Morgen kann schon wieder alles anders
sein.